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seyn muß, damit aus dem Lustspiele allewege ein Lustspiel werden könne.

g) Sie zeigen: Tyrannei des Alters aus übler Laune oder auch aus gar keiner Ursach gegen die zärtlichen Gefühle junger Liebenden. U. s. w.

Des Ferneren nimmt man in diesen meinen neunhundert neun und neunzig Lustspielen folgende unumgänglich nothwendigen Eigenthümlichkeiten, oder eigentlich eigensinnigen Eigenheiten wahr, durch welche allein die deutsche Bühne gegenwärtig ihre Selbstständigkeit zu behaupten im Stande zu seyn scheint, nemlich:

1) Monologe, die – wenn sie auch in ganz anderen Worten abgefaßt würden, doch dem Character der Person, die dieselben spricht, durchaus keinen Eintrag thäten; die aber genügend darthun, wie engherzig gewisse andere, früher weit und breit gerühmte, Monologe dagegen abgefaßt sind, wie z. B. der Monolog „Seyn oder Nichtseyn etc.“ oder der: „Laß mich der neuen Freiheit genießen,“ oder der mit den Worten: „Aus der Nacht in die Nacht hinein zu springen“ u. v. A; sintemal jetzt Jeder weiß, daß er auf seine eigene Kanne Bier lebt, folglich vom Nichtseyn sich keinen Begriff zu machen braucht, daß er auch, wenn er nicht eingesperrt ist, Freiheit genug genießt und daß ein Gerede von „Nacht in Nacht“ in unserm jetzigen blendend hell erleuchteten und buntlackirten Schauspielhäusern offenbarer Unsinn ist.