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Großes durch sie denn geschehn?“ dermaßen zu Boden, daß es das Aufstehen endlich wohl verlernen soll.

b) Sie zeigen: einen Schauplatz, der ganz so aussieht, als ob man im eigenen Zimmer wäre, wo man bekanntlich thun kann, was man will.

c) Sie zeigen: Personen wie man sie alle Tage sieht, oder doch sehen kann, wenn man nicht total mit Blindheit geschlagen ist, und das ist jetzt Niemand, da es nirgends Mystiker giebt.

d) Sie zeigen: Verschmitztheit wie sie seyn soll; indem dieselbe auf solchen moralischen Prinzipien beruht, daß nur ein ästhetisch gebildetes Publikum, wie das unsers heutigen Parterr’s, dieselben des Belächelns werth halten kann. [1]

e) Sie lassen hören: Vertraute Gespräche, die ganz so abgefaßt sind, wie jeder Zuschauer, auch der einfältigste, sie augenblicklich würde halten können, sobald er es der Mühe werth achtete.

f) Sie enthalten: Mystificationen, die jedem Zuschauer sofort verständlich sind, nur dem nicht, der auf der Bühne der Gehudelte

  1. Der Herr Verf. ist hier offenbar ein wahrer Simplicius, denn er scheint nicht einmal zu wissen, daß man heut zu Tage von Moral nichts auf dem Theater wissen will und daß wenn der Spruch „artes meliorant mores“ auch einmal über einem Schauspielhause stand, solcher Spruch doch in Betreff der dramatischen Kunst längst in Rauch aufgegangen ist. Anm. d. Setzers.