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nach verschiedenen Wanderungen ergriffen und nach Dillī gebracht wurde, wo er auf Befehl des Kaisers Aurangzēb enthauptet wurde (A. D. 1675).[1] Auch die Ursache seines Todes wird verschieden angegeben. Die Sikhs, die Tēg Bahādur durchaus als ein frommen, der Welt abgewandten Guru, schildern, schreiben seinen Tod der Bigotterie Aurangzēb’s zu, während die muhammedanischen Quellen so das Sairu-lmutaʾaχirīn, I, p. 112. 113 behaupten, er sei um seiner Plünderungszüge willen gefangen und als Rebelle hingerichtet worden.

Im Granth sind mehrere gut geschriebene Compositionen von Tēg Bahādur enthalten, aus denen ein ernster, sogar melancholischer Geist spricht; aber daraus darf man doch nicht voreilig schliessen, dass Tēg Bahādur ein weltentsagender Faqīr gewesen sei, der sich in keine weltlichen Händel gemischt habe. Die Moral der Sikhs war zur damaligen Zeit schon so verwirrt und ihr Hass gegen die Muhammedaner so gross, dass sie Aufruhr gegen die bestehende Regierung und Plünderung der Muhammedaner für ganz erlaubte Dinge hielten.

Die Sākhīs, welche Sīrdār Attar Singh, Häuptling von Bhaḍaur und selbst ein Sikh, welcher mit aufgeklärtem Blick der Geschichte seines Volkes und seiner Religion nachforscht, erst kürzlich[WS 1] herausgegeben hat,[2] werfen ein bedeutsames Licht auf die Wanderungen Tēg Bahādur’s und ihren wahren Charakter. Nach der eigenen Sikh Ueberlieferung erscheint er hier keineswegs als ein harmloser, wandernder geistlicher Instructor, sondern an der Spitze von wohl bewaffneten Schülern reitend, die überall für sich und ihre Pferde

Requisitionen erheben und soweit es angeht, die muhammedanischen Dörfer

  1. Im Sikhā̃ dī rāǰ dī vithiā, p. 52, wird dagegen erzählt, dass Tēg Bahādur sich durch einen Sikh den Kopf habe abhauen lassen, um den Quälereien Aurangzēbs zu entgehen. Die Wahrheit ist durch die gegenseitige Animosität so verdunkelt, dass es schwer ist, die wirklichen historischen Facta, in Ermanglung sicherer Quellen, heraus zu schälen. Unglücklicherweise bricht auch der Dābistān mit der Zeit Guru Har-rāi’s ab.
  2. Der Titel ist: The travels of Guru Tēg Bahādur and Guru Gōvind Singh. Translated from the original Gurmukhī by Sirdār Attar Singh, chief of Bhaḍour, January 1876 Lahore, Indian Public Opinion Press.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: kürstlich
Empfohlene Zitierweise:
E. Trumpp: Nanak, der Stifter der Sikh-Religion., München 1876, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nanak_der_Stifter_der_Sikh-Religion.djvu/40&oldid=- (Version vom 17.6.2019)