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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Band 4 1754

und der Esel durch das Wort Martini, bewegt werden. Das Männchen einer Wachtel nähert sich dem Pikidi, wenn dieses Wort durch ein beinernes Pfeiflein ausgesprochen wird, nicht so aber, wenn es von Metall gemacht.

Die Bienen gehen dem Klang eines Beckens von Metall nach, und die Pferde werden durch Trompeten und Paucken ermuntert.

Die Erfahrungen sowohl als die Vernunft überführt uns also, daß die Töne in die belebten Körper wirken. Nun gehet der Verfasser weiter und erkläret, was ein Ton ist, wovon er schöne Lehren beybringt. Ich werde aber wenig davon hieher setzen, weil in dieser Schrifft schon das allermeiste und noch mehr vorgekommen, was zur Tonlehre gehöret, als man hier findet. Ueber dies wird auch noch eine kleine Abhandlung von Tonen sogleich hier folgen. Gleichwohl will ich einige Sätze zu weitern Nachdenken einrücken:

1)  Der Ton wird stumpf und dunkel, wenn die Luft mit vielen Feuchtigkeiten angefüllet ist, welches man auch bey Fortpflanzung des Tons über einen Fluß wahrnimmt.
2)  Der Ton wird auch durch das Wasser fortgepflanzt, und die Taucher bezeugen, daß sie unter dem Wasser hören.
3)  Die Geschwindigkeit eines fortschreitenden Tons, wird durch den entgegen gesetzten Wind vermehret.
Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Band 4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/28&oldid=- (Version vom 22.4.2024)