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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754

Hoheit der ietzigen Princeßin von Wallis, aufgeführet. Uebrigens hat der seel. Hr. Capellmeister Stölzel zweyen Herzogen von Sachsen-Gotha, Friedrich II. und Friedrich III. mit vielem Vergnügen gedienet, 30 Jahre lang. Es ist leicht zu erachten, daß er in dieser Zeit eine Menge von poetischen und harmonischen Werken verfertiget, nemlich acht doppel Jahrgänge, ohngefehr vierzehn Paßions und Weihnachts Oratorien, vierzehn Operetten, sechszehn Serenaten, etliche und achzig Tafelmusiken, und fast eben so viel ausserordentliche Kirchenstücke auf hohe Geburtstäge, Landtäge ec. darzu er die Poesien meistentheils selbsten entworfen, der Menge von Missen, Ouverturen, Sinfonien, Concerten und dergleichen, die er aufgeführt, nicht zu gedenken. Der seel. Herr Capellmeister Stölzel hat auch einige theoretische Werke von der Musik aufgesetzet, die er aber nicht ins reine gebracht. Seine von musikalischer Berufsarbeit übrigen Stunden wendete er auf Lesung musikalischer und andrer dahin einschlagenden Schriften, und war sonderlich der Mizlerischen und Matthesonischen Schriften ein genauer Kenner und Leser.

Seinenn Ehestand betreffend, hat er sich im Jahr 1719, da er noch in Gera war, mit Jgfr. Christiana Dorothea Knauerin, Hrn. M. Joh. Knauers Disc. Sen. zu Schleitz ältesten Tochter den 25ten May verheyrathet, und aus solcher Ehe neun Söhne und endlich eine Tochter bekommen, von welchen drey Söhne wieder verstorben, sechs aber,

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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/154&oldid=- (Version vom 6.12.2023)