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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754

so viel daß er auch den geringsten, so er in solchen Musiken gebrauchet, niemals ohne einige Beschenckung weggehen lassen durfte, auch keinen Mangel an Virtuosen hatte, sondern die besten Leute so wohl aus den Gräflichen Capellen als Klöstern bekam. Durch Vermittelung seiner Gönner in Prag erhielt er zu dieser Zeit von dem Königl. Polnischen Capellmeister Schmidt einen Beruff nach Dreßden wobey unter andern ansehnlichen Versprechungen auch diese befindlich, daß Ihro Königl. Maiestät ihn noch eine Reise nach Frankreich tun zu lassen entschlossen wären. Allein seine Stunde war damals noch nicht kommen, wie der seel. glaubte, oder vielmehr, die Umstände verhinderten solches. Das zweyte Lutherische Jubelfest ruffte ihn von Prag nach Bayreuth, wohin er verschrieben wurde, die Kirchenmusik zu verfertigen. Auf diese folgte eme grose Serenate von seiner Arbeit auf des des Herrn Marggrafens Georg Willhelm Hochfürstl. Durchlaucht Geburtstag, denn das Jahr darauf die Oper Diomedes, wornach noch eine grose Serenate auf den Geburtstag höchstgedachten Herrn Marggrafens das folgende Jahr erschiene. Im Jahr 1719 trat er an den Gräfl. Hof zu Gera auf einige Zeit Dienste an, wo er aber kaum ein halb Jahr verblieben, und mitlerzeit verschiedene Musiken verfertiget. Denn zu Ende dieses Jahrs wurde er in Hochfürstl. Sächsische Gothaische Dienste berufen, wo er seine erste Musik an dem hohen Kirchgang der Durchlauchtigsten hochseel. Frau Herzogin mit Ihro Königl.

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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/153&oldid=- (Version vom 20.11.2023)