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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754 |
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Er besuchte in dessen Gesellschaft wöchentlich die Venetianischen Hospitäler alla pieta, al’incurabili, alli mendicanti, und all’hospitaletto, allwo die beste Musik, auser der Carnevalszeit auf den Schauplätzen, und der gewöhnlichen Kirchen- und Klostermusik, in Venedig zu hören ist. Zur selbigen Zeit waren in gedachten Hospitälern folgende Tonkünstler, alla pieta: Hr. Casparini, Concertmeister Hr. Vivaldi. al’incurabili: Hr. Carlo Antonio Pallaroli, alli mendicanti: Hr. Antonio Biffi, all’hospitaletto: il Cavalier Vinaccesi, wovon er sonderlich die drey ersten zu kennen die Ehre gehabt. Durch Vermittelung des berühmten Allessandro Marcello, hat er vielmal der Musik der Venetianischen Edelleute in dem Pallast alli fondamenti novi beygewohnet. Von Venedig kam er nach Florenz, wo er Gelegenheit hatte in des Herzogs Salviati Pallast geführt zu werden, und mit Hr. Ludewigs, einem Deutschen von Berlin und dessen Frauen Signora Maddalena, einer grosen Venetianischen Virtuosin auf der Theorbe, bekannt zu werden. Er hatte das Glück den folgenden Tag durch Vermittelung des Herzogs Salviati bey Ihro Durchlaucht der Princeßin Eleonora von Guastalla Audienz zu bekommen, und die ganze Zeit seines Aufenthalts biß zu seiner Abreise nach Rom vom Hofe ausgelöset zu werden. Hier hatte er Gelegenheit mit allen Virtuosen in Florenz umzugehen, und sich zur Gnüge in seiner Wissenschaft zu üben. Er war fast alle Tag bey Ihro Durchlaucht mit der Musik
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/149&oldid=- (Version vom 6.12.2023)
