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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754 |
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von welchen drey Söhne und drey Töchter bey seinem Tod am Leben waren.
Was seine Wissenschaft in der Musik anlangt, war er nicht nur in der Ausübung und Composition sondern auch in der Theorie stark, worzu ihm seine starke Erkenntnis in der Mathematik viel geholfen, war auch über dies ein sehr guter Sänger. Von der Stärke seiner Composition zeigen noch die zwey Jahrgänge, so er in seinem Alter auf ausdrücklichen Hochfürftl. Befehl zum Gebrauch der Stiftskirche in Anspach verfertiget. Er war gewohnt seine übrige Stunden auf die Mathematik and Optik zu verwenden, in welchen Wissenschafften er was besonders gethan, indem er nicht nur schöne Ferngläser, wie auch Vergrößrungsgläser in groser Vollkommenheit verfertiget, sondern auch Sonnenuhren gemacht, welche die Minuten zwischen den Stunden zeigen, hat auch einen schönen Tractat von denen Sonnenuhren überhaupt aufgesetzet. Viele Gelehrte, so sich seiner optischen Instrumente bedienet, haben sich verwundert, daß er bey der Musik so weit in der Mathematik gekommen, und in der Gnomonic so wohl als in der Optik neue Entdekungen gemacht. Uebrigens war er von starker und dauerhaffter Gesundheit, arbeitsam, leutseelig, ein liebreicher Vater der seinigen, gegen iedermann aufrichtig, und bescheiden, überhaupt ein Muster eines ehrlichen Mannes, der sich auch in alle Glücks- und Unglücksfälle wohl zu schicken wuste. In die Societät der musikalischen Wissenschafften trat er beym
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/141&oldid=- (Version vom 6.12.2023)
