Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754 | |
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die eine Geige hervorbringet, und zeigt, wie die Verschiedenheit derselben, durch die verschiedene Dicke, Länge, und Spannung der Saiten und durch das Anreiben des Bogens hervorgebracht wird. Im
dritten erkläret er, wie es zugegangen daß ein Finke einen Marsch auswendig lernen und nachahmen können, bey welcher Gelegenheit auch von der Erzeugung der Töne in der Luftröhre gehandelt wird.
29. Dr. Marquet, welcher zu Nancy einen Traité du mouvement du cœur et des arteres drucken lassen, zeiget darin den iungen Aerzten durch die musikalischen Noten die Art und Weise, wie vom Anfange des menschlichen Lebens biß zu seinem Ende, der Puls sich nach und nach verändert.
30. Herr D. Linnäus Prof. in Upsal, beschreibet in einer Dissert. de Surinamensibus Grillianis, oder von den Surinamischen Thieren, welche Herr Grill besitzet, auch das Thier Bradypus, welches iederzeit einen sechsfachen Laut giebt, der proportionaliter fällt, wie das la, sol, fa, mi, re, vt, in der Musik.
31. Der Herr Prof. Denso in Stargard behauptet in der Einladungsschrifft von dem, was
noch an der Vollkommenheit der heutigen Dichtkunst fehlet, daß man die Uebereinstimmung der Dicht- und Singe Kunst besser beobachten solle. Diese soll von iener herstammen und in ihrer iüngsten Einfallt nichts anders, als die geschickteste Art des Vortrages oder der Aussprache in der Dichtkunst gewesen seyn. Das waren auch die Verrichtungen der Chöre in den alten Schauspielen;
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/130&oldid=- (Version vom 7.12.2023)