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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754

16. Die Skalden der Nordländer heisen auch Harpare, weil sie ihre Gedichte mit einem musikalischen Instrument absingen, das sie Harpa nennen. Siehe Götting. gel. Zeit. des Jahrs 1744 p. 213, woraus zu sehen, daß der Name sowohl, als auch das Instrument schon sehr alt unter den Deutschen ist. Da die Harfe nun auch unter den alten Hebräern bekannt war; So ist sie eine von den ersten Instrumenten.

17. Ein groser Künstler, Herr von Baukanson, der sich ietzo in Holland aufhält, hat verfertiget 1) eine Statue von Holz, die einen Waldgott vorstellet, und acht unterschiedene wohlgesetzte musikalische Stücke mit unglaublicher Geschwindigkeit auf der Querflöte blaset. 2) Eine Statue, die einen tanzenden Schäfer abbildet, welche mit der einen Hand eine kleine Trommel schlägt, und mit der andern auf einer kleinen Flöte spielet.

18. Der Herr von Strahlenberg meldet in der Beschreibung des Nord und Ostlichen Theils von Europa und Asia, daß Petrus der erste, in Moscau zu erst die Vocalmusik nach Römischen Noten in den Kirchen eingeführet habe ie. p. 217.

19. Tibullus schreibt im 2. Buche, in der 1 Elegie: Ein Ackermann oder Hirte habe zu erst ganz ungekünstelt, nach bloser Anleitung natürlicher Triebe, die Kunst ganz simpel nach dem Tact zu singen, sodann auf der Flöte zu spielen, endlich nach gewissen Tönen zu tanzen erfunden. Demselben habe man ein gar merkliches und seiner Empfindung gemässes Geschenk, nemlich einen Bock,

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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/126&oldid=- (Version vom 10.12.2023)