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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754

Denn solche lassen sich so wenig gut singen, als gut lesen. Hingegen können zwölf und dreyzehnsylbige gar wohl und füglich mit unterlaufen, die in der Mitte ihren ordentlichen Abschnitt haben. Es sollen auch nicht zwey Sylben, an statt des Verses, eine Zeile ausmachen, es wäre denn ein vollkommener Verstand und besonderer Nachdruck darinn. Denn zwey Sylben geben nur einen Fuß ab, auf welchen kein Vers bequemlich fortschreitet, sondern nur hinket. Soll es demnach ein Vers heisen, so muß er wenigstens zwey Füsse haben.

Im sechsten Packet ist verschiedenes vorgekommen die Musik in Deutschland in noch bessere Aufnahme zu bringen, worzu man drey Mittel für tüchtig erkannt. Erstlich Anfangsgründe der theoretischen und practischen Mufik nach einer überzeugenden Lehrart zum Nutzen der deutschen Jugend herauszugeben; Zweytens die Musikfeinde kräftig zu widerlegen; Drittens daß die musikalische Societät vollständige Abhandlungen von allen Compositionsarten herausgibt, woran einige Mitglieder arbeiten. Verschiedene andere Dinge, so hier noch vorkommen gehen nur die Societät allein an.

Im siebenden Packet kommen viel nützliche Dinge vor, die wir zum Nutzen der Lernenden auszeichnen wollen. Vom Nutezn, so gute Componisten haben, wenn andere gute Componisten ihre Werke in Liebe und Freundschaft beurtheilen, sind folgende Gedanken vorgekommen:

Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/113&oldid=- (Version vom 5.12.2023)