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ziemlich gleich und umfaßten ebenfalls noch 2 Stunden Latein; doch wurden Technologie und Englisch hinzugefügt und dem Französischen wöchentlich 4 Lectionen gewidmet. Zu einen Unterricht im Zeichnen aber hat diese zweite Realschule es niemals gebracht. – Hebel’s Nachfolger, Kirchenrath Zandt, hob die Frequenz, so weit der kleine Raum es erlaubte, und trug am 14. November 1817 der Oberbehörde vor, er brauche, um nicht wieder wie im vorigen Jahre aus Mangel an Platz 17 zum Eintritt bereite Knaben abweisen zu müssen, größere Lokalitäten und wünsche, damit der Unterricht besser gedeihe, die 46 Realschüler in 3, statt der bisherigen 2, Abtheilungen zu sondern. – Durch unablässige Bitten gelangte er 1819 zur Erfüllung; er durfte vier Zimmer in dem Privathause Lyceums-Straße No. 1 miethen und verwandelte jene 4 durch Herausnahme einer Wand in 3. Doch im October 1825 wurde in Folge eines Regierungserlasses die Realschule, welche damals 105 Schüler vom 10 bis 15 Jahren enthielt, von dem Lyceum getrennt und dem so eben gegründeten Polytechnischen Institute einverleibt.

Weil aber Letzteres keine Knaben unter dem Alter von 13 Jahren aufnahm und weil das Lyceum zumal in unserer jetzigen Secunda viele Schüler umfaßte, die dieses Alter noch nicht erreicht hatten und durch den Willen ihrer Eltern oder durch eigene Neigung schon für technische Lebenswege bestimmt waren, also den für sie überflüssigen lateinischen Unterricht sehr häufig störten; so veranlaßte Director Zandt, daß schon am 4. Juli 1826 an den damaligen Hauptlehrer der Secunda, Maurer, die officielle Frage erging, ob er in dem Lyceum und unter Aufsicht der Direction auf eigene Rechnung eine Vorbereitungsschule für das Polytechnische Institut unternehmen wolle. Maurer sagte zu, entwarf einen dem früheren ähnlichen, aber mit gar keinem Latein beladenen Lehrplan, der die Genehmigung des Hohen Ministeriums fand, und konnte, unterstützt durch einen Hülfslehrer, unsere dritte Realschule im October 1826 gleich mit 60 Schülern eröffnen. Die Zahl stieg später sogar bis auf 90, da besonders fast alle nicht promovirten Lyceisten der unteren