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Kirchenrath Sander und Prälat Hebel, welche noch immer einzelne Lectionen in der obersten Klasse versehen hatten, traten 1823 und 1824 von ihrem Unterrichtsantheile, nicht lange vor ihrem Tode, zurück. Nach der Pensionirung des Rathes Ruf erhielt August Gerstner 1825 die Hauptlehrerstelle der Octava und Professor C. F. Gockel die der Quinta; der Letztere war aus der Durlacher Mittelschule nach dem damals erfolgten Tode des Kirchenrathes Doll berufen worden. Im Mai 1826 erhielten wir zum ersten Male einen besonderen Zeichnungslehrer, Salesius Epple. Im folgenden Jahre begann Julius Holtzmann zuerst an der damals neu errichteten Realschule, bald auch am Lyceum zu lehren[1].

§. 42. Großherzog Leopold, welcher am 30. März 1830 auf seinen Bruder Ludwig folgte, hat die milden Grundsätze seiner väterlich wohlwollenden Regierung auch unserem Lyceum in reichem Maße zu Theil werden lassen und die Frequenz der Anstalt auf eine früher und später nicht erlebte Stufe gebracht. Außer der erhöhten Sorge für Lehrerwittwen und außer dem verbesserten Lehrplane, Maßregeln, welche uns gemeinschaftlich


  1. Der Personalbestand des Lyceums im Herbst 1830 war folgender: In Prima (der jetzigen Sexta) lehrten außer dem Director Zandt die Kirchenräthe Gerstner und Katz, die Hofräthe Gmelin und Wucherer, die Professoren Kühlenthal, Kärcher und Lang. Hauptlehrer in Secunda war Kärcher, in Tertia Vierordt, in Quarta Lang, in Quinta Gockel, in Sexta Süpfle, in Septima Maurer und in Octava August Gerstner; alle 7 mit dem Titel Professor. In Nona, welche heut zu Tage oberste Vorschule heißt, versah Präceptor Koch die Hauptlehrerstelle, in Decima (der heutigen mittleren Vorschule) und in der damals blos einjährigen Vorbereitungsschule Rath König. – Die 2 Realklassen standen unter der Leitung von Professor Maurer und Vicar Julius Holtzmann, welcher auch lateinische und griechische Lectionen in Secunda ertheilte. Den katholischen Religionsunterricht versahen im ganzen Lyceum Pfarrverweser Gugert und Kaplan Gärtner. Englisch lehrte James Carter, Freihandzeichnen Epple, Schreiben Ammann und Sütterlin. Einzelne Stunden in den Realklassen wurden durch Vicar Gerwig und Lehrer Winter besorgt.