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hirioß, hyreos s. yrigis.

hirtz, (d. männliche) Hirsch; 22, 10. - Adj. hirschen, vgl. feistkott. – hirtzwurtz, Hirschwurz, tordylium; 23, 2. – hirtzunge, Hirschzunge, lingua cervina asplenium scolopendria; 13, 23.

hofirer, Hofmann; 6, 22.

hoffschüssel, eine Schüssel, die ein Hof (ein gewisses Maß, etwa eine Virtelmetze; Schm. II, 157, e. 154) faßt; 22, 7. 24, 29. 29, 29.

hubscheit, die, höfische Zucht und Sitte, Bildung; 10, 14.

hubschlich, sachte, behutsam; 41, 12.

icht, etwas; 19, 11: - nicht, 35, 14.

ye, je, immer; 27, 6.

ingeber, ingewer, Ingwer; 13, 27. 16, 3. - ingwerze, Ingwerzehe, Ingwerwurzel; 14, 29.

yrigis, hirioß, hyreos, Schwertelwurz, iris pseudacorus; 20, 2. 5. 21, 3. 26, 20.

yspon, Ysop; 19, 17.

jungfrauwen seiff, 21, 3.

jungfrauwen honich, ganz reiner, weißer Honig; 12, 16. 24, 25.

cal. (ca.) vi., d. i. calcem vivam, ungelöschter Kalk; 12, 26. 13, 2. 20, 33. 21, 7. etc.

calamis, – ob calamus, Kalmus, oder calaminta, Ackerminze? 21, 3.

kaps, der (mhd. kapez), Kopfkohl, kraut; k. hoypter, Krautsköpfe; 40, 19.

cariofolium, caryophyllum, Gewürznelcke; 19, 24. 27. 28. 20, 1. 15. 22. 21, 14. 24, 1.

karuet, gekerbt? – oder ist karnet, gekörnt, körnig, zu lesen? 28, 17. 18.

cassawium, Erdrauch; 22, 9.

katze, e. Boll- oder Schirmwerk; 35, 4.

kaulrappe, Kaulruppe, Kaulquappe, cottus gobio; 24, 21.

kemnate, die, Wohngebäude im Inneren der Burg; 35, 9. 37, 7. 8.

ceodarium, d. i. zeduarium, Zitwer; 24, 3.

kerobintha, wol zu lesen terobintha, Terebinthe; 23, 17.

ci., d. i. cinnamomum, Zimmet; 20, 15.

ci. cla., d. i. cineres clavellati, Waidasche; 21, 7.

kychern, Kichererbsen; 18, 3.

ciminum piperitum, römischer oder Pferdekümmel; 23, 26.

kitten kern, Kerne der Quitte (cydonia); 12, 24.

klette: cleine klette, Spitzklette, xanthium strumarium; 14, 27.

cocomidium, d. i. cocconidium = coccognidium, Kellerhals, Seidelbast; 19, 19.

colequindida, cucumis colocynthis, Purgiergurke; pulpa col., das Weiche, Markige derselben; 19, 19.

konnig, König, das durch Schmelzen ausgeschiedene reine Metall; 28, 25. 30.

kopff, Schröpfkopf; 15, 4.

kranck, schwach, gering; 30, 25.

kunt, der, Kunde, Bekannter, Freund; 8, 20.

ladanum, labdanum, laudanum, wohlriechendes Harz des cistus Creticus: 19, 23. 26. 20, 4. 15. 21, 3.

lainlos – : am lainlosen vinger; 17, 5. – welcher Finger ist hier gemeint? – nach unserer Stelle selbst: derjenige, an welchem die miltz oder, Milzader, sich findet. Diese aber ist die „salvatella, vena brachii, tendens ad minimum digitum“ (Kirsch, cornu copiae; Diefenbach, glossarium, 509). Es wäre also der kleine Finger zu verstehen, und damit stimmen auch die alten Aderlaßbücher und die Vorschriften gegen die Pestilenz überein. Wie aber ist das Wort lainlos zu erklären? Darüber habe ich vergebens in Wilh. Grimm’s Abhandlung über die Finger gesucht und hie und da, auch bei Jac. Grimm, umsonst angefragt. Ich kann zunächst nur an leizig (vgl. goth. leitils, mhd. lützel), klein, bei Schm. II, 530 denken; entfernter auch an lainz, lainzig u. ainlütz; Schm. II, 469. 534, was jedoch auf eine andere Deutung führen könnte.

laß, matt, schlaff, träge; 11, 2.

laura: grana laura, d. i. lauri, Lorbeeren; 19, 27.

laureolus, daphne laureola, Seidelbast; 19, 20.

laxia, lexia, d. i. laxiva, lexiva = lixiva, Lauge; 21, 9. 10.

lebtz, die, Lefze, Lippe; 5, 17.

lechst, letzt; auff das lechst, 21, 10.

lecht, nicht sowohl = leicht, als vielmehr = lechet, d. i. löchet, löcherig; 28, 17. Entweder steht lechter an dieser Stelle einmal überflüssig, oder es ist das zweite in weißlechter, weißlicher, zusammenzuziehen.

Empfohlene Zitierweise:
Mittelalterliches Hausbuch. Bilderhandschrift des 15. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1887, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mittelalterliches_Hausbuch_1887_49.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)