Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/353

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zwischen beiden Königen ist nicht ernstlich gemeint gewesen, in Betracht, daß sie zweier Geschwister Kinder waren; zudem soll die alte Königin den dänischen Admiral angesprochen, und wie er ablaufen wollen, zu ihm gesagt haben: er sollte dergestalt kriegen, daß sein Herr ein König in Dänemark und der andere ein König in Schweden bleiben möge; und hat ihm damit eine große güldene Kette über den Hals geworfen.

Endlich am 7. August lief die vereinigte Flotte von Kopenhagen ab nach Bornholm. Unterweges traf sie einen lübschen Schiffer, der hatte von den Fischern verkundschaftet, daß in Calmarsund an der dänischen Seite 28 schwedische Schiffe nebst zwei Galeeren und einer Jacht lägen. Auch kam der Lübschen alte Pinke, die bei Danzig ein schwedisch Schiff genommen, die Kaufgesellen aber losgelassen hatte.

So kam die Flotte am 3. September auch in den Calmarsund. Die Lübschen setzten auf Gutachten des dänischen Admirals ein Fähnlein Knechte mit zwei Stücken Geschütz ans Land; desgleichen ließen die Dänen sieben Fähnlein fliegen, raubten und brannten auf vier Meilen Weges im Lande herum. Endlich zeigten sich 11 schwedische Schiffe unter Nordodden, die bei den Jungfern daselbst noch 13 Hauptschiffe im Hinterhalt liegen hatten. Da rüstete sich alles aufs beste zum Treffen und war willig zum Streit; aber der dänische Admiral hat nicht

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/353&oldid=- (Version vom 1.8.2018)