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allein. Es geht aber dabei folgendermaßen zu: Wenn er ein Orakel ergehen lassen will, fängt er an, auf seinem Stze sich zu bewegen; und nun heben ihn die Priester sogleich in die Höhe. Wenn sie dieß nicht thun, so bricht ihm der Schweiß aus, und er bewegt sich immer sichtbarer und heftiger. Sobald sie ihn aber auf ihre Schultern genommen haben, treibt er sie im Kreise herum und springt von Einem auf den Andern. Endlich stellt sich ihm der Oberpriester gegenüber, und befragt ihn über Alles. Wenn denn nun der Gott will, daß Etwas nicht gethan werden soll, so geht er rückwärts: gibt er zu Etwas seinen Beifall, so treibt er seine Träger vorwärts wie ein Fuhrmann. Auf diese Art holen sie die göttlichen Offenbarungen ein, und vorher unternehmen sie weder ein heiliges noch ein Privat-Geschäft. Er sagt auch die Beschaffenheit des Jahres und die Witterung voraus, und bestimmt die Zeit, wenn das Wunderbild seine oben besagte Reise antreten soll.

37. Noch will ich eines Wunders erwähnen, welches er in meiner Gegenwart verrichtete. Die Priester trugen ihn auf ihren Schultern. Er aber ließ sie auf der Erde stehen, erhob sich und schwebte ganz frei in den Lüften.

38. Nach dem Apollo kommt man zur Bildsäule des Atlas, und hierauf zu Mercur und Lucina.

39. So Vieles von demjenigen, womit das Innere des Tempels geschmückt ist. Außerhalb desselben steht ein sehr großer Altar aus Erz, und eine ungemein zahlreiche Menge eherner Standbilder von Königen und Priestern, von welchen ich die merkwürdigsten nennen will. Links vom Tenel steht die Bildsäule der Semiramis, die mit der rechten Hand

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1744. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1744.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)