Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Tumultes vom Boden aufgehoben und ihm gegeben, damit er nicht verloren ginge. Und Ion wollte wirklich glauben machen, er hätte dieß aus Vorsicht gethan.

47. So schloß denn unser Schmaus, so tragisch er geworden, am Ende noch mit Lachen über Alcidamas, Dionysodor und Ion. Die Verwundeten mußten getragen werden, so übel befanden sie sich. Der alte Zenothemis, der mit der einen Hand seine gebissene Nase, mit der anderen sein Auge zuhielt, schrie, er vergehe vor Schmerz, so daß Hermon, wiewohl selbst übel genug zugerichtet – denn es waren ihm zwei Zähne ausgeschlagen worden – sich dieser Aeußerung als eines Zeugnisses gegen ihn bediente und sagte: „Vergiß nicht, Zenothemis, daß dir der Schmerz heute nicht indiffent vorkam!“ Der arme Bräutigam, dem seine Hochzeitfeier so sehr verbittert worden war, wurde, nachdem Dionicus seine Wunde in Behandlung genommen, mit verbundenem Kopfe in den Wagen gebracht, in welchem er seine Braut dem älterlichen Hause hätte entführen sollen, und nach seiner Wohnung gefahren. Auch die Uebrigen besorgte Dionicus, so gut er konnte. Die Meisten wurden schlafend weggetragen, und Einige erbrachen sich auf der Straße. Nur Alcidamas blieb auf dem Platze. Es war keine Möglichkeit, ihn aus dem Saale zu schaffen, nachdem er sich einmal in die Quere über ein Polster geworfen hatte und eingeschlafen war.

48. Dieß, mein lieber Philo, war der Ausgang dieses Gastmahls, auf welches jene Schlußworte des Tragikers anzuwenden sind:[1]


  1. Eurip. Bacchant. 1237 fl. nach Bothe. Auch am Schlusse der Helena, Andromache und Alcestis.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1718. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1718.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)