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Pan und den Korybanten, und neben Aites und Sabazius an, welche, als nicht ebenbürtige Götter von nicht vollem Bürgerrechte, die letzten Plätze einnahmen. Ich erhielt von der Ceres Brod, von Bacchus Wein, von Hercules Fleisch, von der Venus Myrthen, und von Neptun ein Paar Salzfischchen. Auch bekam ich unter der Hand ein Wenig Ambrosia und Nectar zu kosten, indem der allerliebste Ganymed aus alter Anhänglichkeit an das Menschengeschlecht mir einigemal, wenn Jupiter nach einer andern Seite sah, ein Becherchen mit Nectar zuschob. Die Götter selbst, wie Homer mit Recht sagt, der es ohne Zweifel gleichfalls, wie ich, mit angesehen,

– kosten nicht Brod, noch trinken sie funkelndes Weines,[1]

sondern nähren sich von Ambrosia, und berauschen sich in Nectar; Was ihnen aber am angenehmsten schmeckt, ist der Fettdampf, der sich mit dem Rauche der Opfer erhebt, und das Blut der Opferthiere, welches die Opfernden um die Altäre gießen. Während der Mahlzeit spielte Apollo die Cither, Silen tanzte den Cordax, und die Musen standen und sangen uns aus Hesiod’s Theogonie und den ersten Hymnus des Pindar. Wie wir genug getafelt hatten, legten wie uns Alle, wie wir waren, reichlich beträufelt zur Ruhe.

28. Alle nunmehr, die Götter und gaulgerüsteten Männer,
Schliefen die ganze Nacht, nur mich nicht labte der Schlummer.[2]

Denn es gingen mir gar zu vielerlei Gedanken durch den Kopf, z. B. wie es doch komme, daß dem Apollo in so langer Zeit der Bart nicht gewachsen, wie es im Himmel Nacht


  1. Il. V, 341.
  2. Parodie von Il. II, 1. 2.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 1243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1243.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)