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Mund stopfe, die Stoa über den Haufen werfe, die Academie in Rauch aufgehen lasse, und den Unterhaltungen der Peripatetiker ein Ende mache. Nur dann würde ich Ruhe erhalten, während ich mich jetzt tagtäglich von ihnen ausmessen und berechnen lassen muß.“

22. „Das soll geschehen,“ versetzte ich, flog auf, und richtete meinen Flug gerades Wegs in den Himmel hinein.

Wo kein Werk der Stier’ und der Männer sich zeigete ringsum.[1]

Es stand nicht lange an, so ward auch der Mond ganz klein, und verdeckte mir die Erde gänzlich. Die Sonne blieb mir zur Rechten, indem ich zwischen den Sternen hindurch flog. Nach drei Tagen kam ich am Gewölbe des Himmels an. Anfänglich war ich gesonnen, ohne Umstände hindurch zu passiren, weil ich ja auf einer Seite ein Adler wäre, und Adler, wie ich wohl wußte, von Alters her befreundete Vögel des Jupiter sind. Da mir jedoch der Gedanke kam, der Geierflügel auf meiner linken Seite möchte mein Verräther werden, hielt ich für’s Beste, Nichts zu wagen, und klopfte also an der Himmelspforte an. Mercur, der mich sogleich vernommen hatte, fragte mich nach meinem Namen, und lief sehr eilfertig, Jupitern meine Ankunft zu melden. Nach wenigen Augenblicken werde ich gerufen, trete, zitternd vor Bangigkeit, ein, und treffe sämmtliche Götter beisammen sitzend an, auch nicht ohne Unruhe, wie mir schien; denn meine seltsame Erscheinung hatte sie nicht wenig betroffen gemacht. Sie mußten erwarten, daß nun nächstens die Sterblichen alle, auf dieselbe Weise befiedert, sich bei ihnen einfinden würden.


  1. Odyss. X, 98.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 1238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1238.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)