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trug und dabei immer schrie, er wäre der ächte Jünger des Antisthenes, Krates und Diogenes: „Lüge doch nicht; du bist ja der Schüler des Hyperides.

49. Da er bemerkte, daß mehrere Athleten ihre Sachen schlecht machten, und, den Kampfgesetzen zuwider, bissen, statt zu ringen, meinte er, es wäre doch so uneben nicht, daß heut zu Tage die Athleten von ihren Verehrern Löwen genannt würden.

50. Eine feine und zugleich beißende Antwort war auch jene, die er einst dem Proconsul (zu Athen) gab. Dieser war einer von den Eleganten, die sich die Haare an den Beinen und am ganzen Leibe mit Pech ausziehen lassen. Ein Cyniker wagte es einst in öffentlicher Versammlung, dem Proconsul Dieß zum Vorwurfe zu machen, und ihn förmlich der Cinädie zu beschuldigen. Der Proconsul befahl im höchsten Zorne, den Cyniker von dem Steine, auf welchem er stand, herunter zu reißen, und war schon im Begriffe, ihn durchprügeln zu lassen, oder gar in’s Exil zu jagen. Glücklicherweise kam Demónax dazu, und legte eine Fürbitte für den Cyniker ein, mit der Bemerkung, die Keckheit des Menschen sey mit der Zungenfreiheit zu entschuldigen, welche diese Secte als ein angestammtes Vorrecht betrachte. „Nun,“ sagte der Proconsul, „so soll dir zu Gefallen dem Kerl für diesmal die Strafe erlassen seyn: aber wenn er sich jemals wieder einer solchen Unverschämtheit erfrecht, womit soll ich ihn dann züchtigen?“ „Dann laß ihn abhaaren,“ versetzte Demónax.

51. Ein Anderer, dem die Verwaltung einer der größten Provinzen und der Befehl über eine Armee vom Kaiser

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 945. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0945.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)