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Glycon. Tausend und drei Jahre.

Sacerdos. Wohin wirst du dich alsdann begeben?

Glycon. Nach Bactra und in die dortigen Gegenden. Denn es ist billig, daß auch die Barbaren die Wohlthat meiner Anwesenheit genießen.

Sacerdos. Ist es wirklich dein Ahnherr Apollo, der in den übrigen Orakeln, zu Didymi, Claros und Delphi weissagt, oder sind die Sprüche, die dermalen dort ertheilt werden, lügenhaft?

Glycon. Begehre nicht zu wissen, was du nicht wissen sollst.

Sacerdos. Aber was werde denn ich nach diesem Leben seyn?

Glycon. Zuerst ein Kamel, dann ein Pferd, hierauf ein Philosoph, und endlich ein eben so großer Prophet als Alexander ist.

So weit Glycon’s Unterredung mit diesem Sacerdos. Weil aber der Gott wußte, daß dieser Mann mit dem Epicuräer Lepidus in vertrautem Umgange lebte, so rief er ihm noch zum Schlusse folgenden Orakelvers zu:

Folge dem Lepidus nicht: sein harret ein schreckliches Ende.

Denn er fürchtete sich, wie ich oben sagte, gar gewaltig vor Epicur, als seinem Handwerksneider, der mit allen Mitteln der Philosophie seinem Zaubergewerbe entgegen arbeitete.

44. Uebrigens brachte er doch einmal einen Epicuräer, der sich unterstanden hatte, ihn in Gegenwart vieler Personen auf’s Eis führen zu wollen, nicht wenig in’s Gedränge. Dieser hatte sich an ihn gemacht, und ihn mit lauter Stimme gefragt: „Wie kommt Das, Alexander? Auf deinen Rath

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 849. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0849.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)