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Da tilgt mein Alexander jenes Orakel aus seinem Protokoll, und setzt folgendes an seine Stelle:

Wage mir nicht den Armenischen Zug; es drohet Gefahr dir,
Daß dir der Bogen des Mannes im weibischen Medergewande
Sende das Loos des Todes, und Licht und Leben dir raube!

28. Denn auch Dieß gehörte zu den schlauen Finten dieses Menschen, daß er Orakel hinterher verfertigte, um durch dieselben falsche Prophezeihungen zu berichtigen. Wenn z. B., was sehr häufig der Fall war, Kranke, welchen er die Genesung vorhergesagt hatte, starben, so hatte er schon einen Spruch in Bereitschaft, welcher den frühern widerrief, z. B.:

Suche nicht länger ein Mittel, zu heben die leidige Krankheit.
Schon ist der Tod dir verhängt: du kannst ihm nimmer entrinnen.

29. Weil er aber sah, in welchem großen Ansehen die Orakler zu Claros, Didymi und Mallus standen, so suchte er sich auf einen freundschaftlichen Fuß mit ihnen zu setzen, und schickte ihnen daher Viele von den Fragern zu, die sich an ihn gewendet hatten, indem er ihnen zur Antwort gab:

Wandere nach Claros, und höre das Wort von meinem Erzeuger.

Ein andermal:

Nahe dich Branchos heiligem Hain, und horche dem Spruch dort.

Oder auch:

Ziehe nach Mallos hin, Amphilochus weiß dir zu rathen.

30. Alles das Bisherige trug sich innerhalb der Grenzen Paphlagoniens, Galatiens, Ioniens und Ciliciens zu.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 840. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0840.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)