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der doch auch ein Bogenschütze, und zumal ein recht ferntreffender ist, habe ich –

Venus. Ich weiß, ich weiß, mein Söhnchen, den hast du wohl oft genug getroffen.


XX. Das Urtheil des Paris.
Jupiter. Merkur. Juno. Minerva. Venus. Paris (auch Alexander genannt).

1. Jupiter. Merkur! Nimm diesen Apfel da, und begieb dich damit nach Phrygien zu Paris, dem Sohne des Priamus, der gegenwärtig auf dem Idagebirge, und zwar auf dem Gargarus, die Rinder weidet, und sage ihm: da er selbst schön wäre und in Liebesangelegenheiten wohl Bescheid wisse, so lasse ihm Jupiter den Befehl zugehen, zu entscheiden, welche von diesen drei Göttinnen die schönste sey: der Siegerin in diesem Streite hätte er sodann als Preis diesen Apfel zu ertheilen. – Nun habt ihr drei euch gleichfalls zu diesem Schiedsrichter zu verfügen. Denn ich begebe mich in dieser Sache meines Urtheils, da ihr mir gleich lieb seyd, und ich, wenn es möglich wäre, am liebsten euch alle drei siegen sähe: zumal da es unvermeidlich wäre, wenn ich einer Einzigen den Preis der Schönheit ertheilte, daß ich mich nicht bei den Andern für immer verfeindete. Aus diesen Gründen tauge ich für euch nicht zum Schiedsrichter. Der junge Phrygier hingegen, zu welchem ihr zu gehen im Begriffe seyd, ist königlichen Geblütes und ein naher Verwandter

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)