en lieb virborgin
vnz an den liehtin tac.
Dar[1] wahter phalt[2]
ir do mit sorgin
bis er sich dez biwac.
Daz er dar warnin rief
ich si hin[3] der es mir lovc.[4] Der riter do niht langir slief
nv merke disin rat
wie der wahter dvr druwe si warnen kan in růfe sendin
dez muͤz ich mit leiden
scheide mich vil suͤz[5] lib von dir
mir wart nie liebir lieb in d’eme herzin
da von lit ich grozin smerzin
nach dir vil wol gi muͤtir man
ah daz mir got niht gan
vroide en teil
dez mir ein vn hel
ich mac niht wezzin geil
dez von sorgin
er sprach trutin ruͤffis gi schelle
der wahter kundit hat.
daz der kunt den er leidir niht kan noch mac der kunf[6] ir wendin
dez der tac dez prehin
sehin wir doͤrt ostir halbin nv
dv gib her dinin kust[7] mir zi troste
dv bist dv mich ie ir loste
von des iamers groz (so) vbir kraft
dv tuͤst mich sigi haft
mange stunt.
dez mir vroide kunt
din kus ist mir gi sunt
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_340.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)