vnd lebe nv nieman der iht singe.
nv mv̊gen si doch bedenken die gemeine not.
wie al div welt mit sorgen ringe.
kvmpt sanges tac man hoeret singen vnd sagen
man kan ǒch wunder
ich horte ein cleine vogellin dc selbe clagen
dc tet sich vnder vnder (so)
ich singe niht ez welle tagen.
nv sagent si mir ein ander mere.
dc niht lebendiges ane wandel si.
so ist och min frowe wandelbere.
ich enkan aber niht erdenken waz ir misse ste.
wan ein vil cleine.
si schat ir viende niht vnd tv̊t ir frivnden we
lat si dc eine
swie vil sich (so) sv̊che ich envindes me.
vnd iehent dc ich ir vbele gedenke
si phlihten alle vber mich vnd haben danc
vnd si ein zage der da wenke.
swer gv̊ten wiben ie gespreche baz.
wan daz ich si scheide
die besten von den (Bl. 6a) boesten seht dc ist der haz
lobte ich si beide
geliche wol wie stvnde dc.
wie vil der tv̓gende haben solte.
nv han ich leider niht da mit ich si gewer
wan obe si ein lv̓zel von mir wolte.
dri tvgende han ich des ich wilent nam war (so)
schame vnd truwe
die nement beide ein ander schaden war
ich bin niht nv̓we
swem ich da gan deme gan ich gar.
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_109.png&oldid=- (Version vom 14.11.2018)