6. Da sprach er voll Aergernussen zu Centurio Titiussen: – „Kamerade, zeuch’ dein Schwert hervor und von hinten mich durchbohr’, – Weil doch alles futsch ist.“
7. In dem armen röm’schen Heere diente auch als Volontäre – Scaevola, ein Rechtscand’dat, den man schnöd’ gefangen hat, – Wie die Andern alle.
8. Diesem ist es schlecht ergangen, ehe man ihn aufgehangen, – Stach man ihm durch Zung’ und Herz, nagelte ihn hinterwärts – Auf sein Corpus juris.
9. Als das Morden war zu Ende, rieb Fürst Hermann sich die Hände, – Und, um sich noch mehr zu freu’n, lud er die Cherusker ein – Zu ’nem großen Frühstück.
10. Hui, da gab’s westfäl’sche Schinken, Bier, so viel sie wollten trinken. – Selbst im Zechen blieb er Held, doch auch seine Frau Thusneld’ – Trank walkyrenmäßig.
11. Nur in Rom war man nicht heiter, sondern kaufte Trauerkleider. – Grade als beim Mittagsmahl Augustus saß im Kaisersaal, – Kam die Trauerbotschaft.
12. Erst blieb ihm vor jähem Schrecken ein Stück Pfau im Halse stecken, – Dann gerieth er außer sich und schrie: „Vare, schäme dich, – Redde legiones!“
13. Sein deutscher Sklave, Schmidt geheißen, dacht’, euch soll das Mäusle beißen, – Wenn er je sie wieder kriegt, denn wer einmal todt daliegt, – Wird nicht mehr lebendig.
14. Und zu Ehren der Geschichten that ein Denkmal man errichten, – Deutschlands Kraft und Einigkeit verkündet es jetzt weit und breit, – Mögen sie nur kommen!
15. Wem ist dieses Lied gelungen? Ein Studente hat’s gesungen, – In Westfalen trank er viel, drum aus Nationalgefühl – Hat er’s angefertigt.
1. Als wir jüngst in Regensburg waren, sind wir über den Strudel gefahren. – Da war’n viele Holden, die mitfahren wollten. – Schwäbische, bairische Dirnen; juchheirassassa! – Muß ja muß der Schiffsmann fahren.
2. Und ein Mädchen von zwölf Jahren ist mit über den Strudel gefahren; – Weil sie noch nicht lieben kunnt’, fuhr sie sicher über Strudels Grund.
3. Und von hohem Bergesschlosse kam auf stolzem, schwarzen Rosse – Adlig Fräulein Kunigund, wollt’ mitfahren über Strudels Grund.
4. „Schiffsmann, lieber Schiffsmann mein, sollt’s denn so gefährlich sein? – Schiffsmann, sag mir’s ehrlich, ist’s denn so gefährlich?“
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/61&oldid=- (Version vom 12.12.2020)