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Edgar Allan Poe.

Geb. 1811 zu Baltimore, führte dieser originelle Geist ein unstetes und regelloses Schriftstellerleben, und starb 1849 in seiner Geburtsstadt. Eine wohlgeordnete Ausgabe seiner Werke wurde nach seinem Tode durch R. W. Griswold veranstaltet. Seine mysteriösen Erzählungen erinnern häufig an E. T. A. Hoffmann’s Manier – jedoch mit dem Unterschiede, daß Poe seine geheimnisvollen Wunder in der Regel am Schluß mit nüchternem Verstande erklärt. Unter seinen nicht eben zahlreichen Gedichten gehören manche zu den kostbarsten Perlen der englischen Literatur. Die rückerschaffende Analyse des „Raben“ ist vielleicht der interessanteste Aufschluß, den uns je ein Schriftsteller über das Geheimnis eines bewussten dichterischen Schaffens gewährt hat.


 Der Rabe.
Einst zur Nachtzeit, trüb und schaurig, als ich schmerzensmüd und traurig
Saß und brütend sann ob mancher seltsam halbvergessnen Lehr’, –
Als ich fast in Schlaf gefallen, hörte plötzlich ich erschallen
An der Thür ein leises Hallen, gleich als ob’s ein Klopfen wär’.

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„’S ist ein Wandrer wohl,“ so sprach ich, „der – verirrt von ungefähr, –

 Ein Verirrter, sonst Nichts mehr.“

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)