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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen

unsre Bemerkungen standen damit nicht im Widerspruch. Da wir bis zu Ende der Schul-Zeit blieben, so sahen wir, wie sich viele Kinder wetteifernd herzu drängten, ihrem Lehrer, der sie bis zur Treppe führen, und dort Acht geben mußte, ob sie ohne Muthwillen sich hinab begäben, die Hand zu küssen.

Der geistliche Herr, so nennen sie den Rector der Schulanstalt, P. Kratzer, noch ein junger Mann, und der Waisen-Aufseher, zugleich Lehrer der dritten Klasse, von unten an zu rechnen, Namens Schedel, scheinen ihren Posten zu lieben, und machen der Anstalt Ehre. Der erstere wurde in Dillingen gebildet, und ist tolerant genug, Weisens Kinderfreund und andre Schul- und Kinderschriften, die Protestanten zu Vätern haben, in seiner Büchersammlung aufzustellen. Der andre ist ein Bruder des Officiers, der den bayrischen Hiesel gefangen zu nehmen Muth genug hatte. Der eine hat also von der Vorsehung den Beruf erhalten, gefährliche Menschen aus dem Weg räumen zu helfen, der andre, sie zu bilden, ehe sie es werden.

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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen. Jacob Friedrich Heerbrandt, Tübingen 1786, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lesebuch_f%C3%BCr_Landschulmeister_6._B%C3%A4ndchen.pdf/43&oldid=- (Version vom 22.11.2023)