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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen

Die Fragmethode hilft, freylich nur wenn sie geschickt angewendet wird, dem Gedächtnis und Verstand der Kinder nach. Was sie merken und begreifen sollen, wird in allerley Fragen und Antworten zerschnitten, und daß dieses gut sey, davon ist doch wohl die Frage nicht mehr. Käme hiebey dem Lehrer ein wenig socratische Weisheit zu Hülfe: wie viel mehr könnte er seinen Zöglingen eintrichtern: Doch gewiß, wenns hiebey auch ohne allen Zauber, ich meine, nur buchstäblich hergeht, so muß es gewiß seinen Nuzen haben.

Dem Gedächtnis sucht man auch dadurch zu Hülfe zu kommen, daß man allerley an die Tafel anschreibt, Z. E. izt einen ganzen Spruch. Ist er etlichemal gelesen, so läßt man nur die Anfangsbuchstaben eines jeden Worts stehen, bis man endlich auch diese auswischen darf. Ein andermal schreibt man etwas geschichtsmäßiges oder wissenschaftliches an, und sezt die Begriffe unter einander, wie sie entweder ihrer Natur nach zusammenhängen, oder wie sie die Kunst an einander

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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen. Jacob Friedrich Heerbrandt, Tübingen 1786, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lesebuch_f%C3%BCr_Landschulmeister_6._B%C3%A4ndchen.pdf/40&oldid=- (Version vom 22.11.2023)