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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen

lauter lange Pulte, nach Art der Kirchenstühle für das Weibsvolk in unsern Kirchen, alle so hinter einander gestellt, daß der Lehrer alle Schüler, sie ihn ins Gesicht fassen können. Auf den Pulten sind in nicht zu weiten Distanzen Tinten- und Streusand-Gefäße, nebst Blechen, die Federn darein zu legen, angebracht. Wie viel hat eine solche Einrichtung vorzügliches vor der gewöhnlichen in unsern Schulen! Wo Schultische mit Bänken rings herum sind, nehmen sie viel Raum ein, und sind doch unbequem. Ein Theil der Schüler muß nothwendig mit dem Rücken gegen den Lehrer gekehrt sizen. Dies hindert beyde in der gehörigen Aufmerksamkeit, die sie auf einander tragen sollen, und fördert die muthwilligen Einverständnisse der Schüler bald über, bald unter dem Tisch. Hüte und Kappen, Bücher, Papiere und Schreibwerkzeuge liegen unter einander, will oder soll man schreiben, so muß erst aufgeräumt werden, und doch mangelts oft an Raum, oft werden Tintenfässer umgestossen, und Tische, Kleider und Bücher beschmuzt, welches alles bey jenen Subsellien theils nicht wohl möglich ist,

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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen. Jacob Friedrich Heerbrandt, Tübingen 1786, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lesebuch_f%C3%BCr_Landschulmeister_6._B%C3%A4ndchen.pdf/36&oldid=- (Version vom 22.11.2023)