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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen

III.
Aus einem Schreiben eines Reisenden.
Schwäbisch-Gmünd, am 20. Jun. 1784.

Sie wissen schon, daß man hier allerley sehen kann, und daher waren wir auch, der Hize und Ermüdung ohngeachtet, nicht zu faul, uns ein wenig umzusehen. Man pries uns zuerst die Kirchen, und da fanden wir die alte Johannis-Kirche, die vielleicht noch von der Hohenstaufischen Kayser-Zeit her stehen mag, um ihrer anticken Physiognomie, und die Dominicaner-Kirche um ihrer modernen Schönheit willen, zu der auch Guibal mit einem treflichen Altarblat das Seine beygetragen hat, sehenswürdig. Man führte uns in den Stahlischen Garten vor dem Thor, und dieser ist schön und kostbar genug für einen Privatmann; aber die Kunst hat hier auf einem kleinen Plaz so viele Raritäten zusammen gehäuft, daß man nicht hineingehen muß, um sich zu erhohlen.

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Unbekannt: Lesebuch für Landschulmeister. 6. und letztes Bändchen. Jacob Friedrich Heerbrandt, Tübingen 1786, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lesebuch_f%C3%BCr_Landschulmeister_6._B%C3%A4ndchen.pdf/32&oldid=- (Version vom 22.11.2023)