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1. Daß er so frühe, als möglich ertheilt werde. Man hat Beispiele, daß Kinder sehr frühe den Zeugungstrieb zur Selbstschändung mißbrauchen können. Es wird daher rathsam, daß man, ohne ein gewisses Jahr zu bestimmen, seinen Unterricht anfange, sobald das Kind im Stande ist, von andern leichten Dingen sich deutliche Begriffe zu machen. Die Gründe für den Unterricht sind zugleich die Gründe für den allerfrühesten Unterricht.

2. Daß Eltern und Lehrer, oder sonst Personen, zu denen die Kinder Zutrauen haben, dies Geschäft übernehmen. Je weniger Kinder selbst prüfen können, je mehr gilt bei ihnen Autorität und es kommt bei ihrer Ueberzeugung sehr darauf an, wer ihnen die Sache sagt. Es ist auch begreiflich, daß ein vorzügliches Interesse auf Seiten des Lehrers dem ganzen Unterricht Leben und Eindringlichkeit giebt. Kinder weiblichen Geschlechts haben zu ihren Müttern und Erzieherinnen das größte Vertrauen; folglich sind diese aus dem Grunde, und auch, weil sie sich gegen ihr Geschlecht

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_254.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)