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Mittel hegte, so hatte ich es verabsäumt, meine Begriffe davon zu berichtigen.“

„Allein vor ohngefähr drei Jahren wurde ich auf einmal aufmerksamer darauf gemacht. Ein gewisser Erzieher von starker Leibesbeschaffenheit und blühender Gesundheit (ich characterisire ihn von dieser Seiten nicht umsonst) meldete mir folgende Anecdote aus seiner eigenen Lebensgeschichte: er sahe als ein zehnjähriger Knabe einige seiner Mitschüler das schändlicher Laster Selbstschwächung treiben. Nicht lange nachher fiel ihm Tissots eben damals herausgekommenes Buch in die Hände, und erfüllte ihn mit Entsetzen vor den Folgen dieses Lasters. Er traute sich gleichwol nicht so viel Seelenstärke zu, der Versuchung jedesmal zu widerstehn, und aus Verzweifelung darüber war er mehr als einmal im Begriff, sich das Zeugungsglied ganz und gar abzuschneiden, um sich dadurch in die Unmöglichkeit zu versetzen, ein so verderbliches Laster jemals auszuüben. Indem er aber hiermit umging, fiel ihm ein anderes, weniger grausames und gleichwol eben so sicheres Mittel zu diesem Zwecke ein. Er nahm einen Nagel, legte die Vorhaut etwas hervorgezogen auf den Tisch, setzte den Nagel darauf und – man bewundere

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_219.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)