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verwegerten Geständnisse des Kindes thun kann, ist, daß man seine Aufmerksamkeit verdoppele, um es auf der That zu betreffen, und inzwischen den Unterricht über die Selbstschwächung, wozu nun einmal der Anfang gemacht ist, fortsetze, und durch die warnendsten Beispiele unterstütze.

Oft kann es auch gut seyn, wenn man durch ein solches rührendes Beispiel sich den Weg zur ersten Frage bahnt, besonders, wenn man Ursache hat zu befürchten, das Kind mögte sich verstecken. Es wird alsdann fühlen, daß es sich in augenscheinlicher Gefahr befinde und sich ohne Rath und Unterstützung von andern nicht helfen könne, Erfolgt alsdann die Frage, so wird es sie viel leichter gestehen, oder durch Verlegenheit, die man sich zu Nutze machen muß, antworten. Ueberall aber wird dieses ganze Geschäft, wenn man irgends Talente hat, mit Kindern umzugehen, keine Schwierigkeit haben.

Was die Frage selbst betrift, so versieht es sich, daß sie, falls nicht in einem vorhererzählten Beispiel dem Kinde ein Begriff von dem Laster gegeben ist, umschreibend und dem Kinde verständlich seyn müßte. Es würde sonst ja nicht wissen, was es bei dem Worte Selbstschwächung denken sollte. Eben so versteht es

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_170.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)