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auf dem Oberboden glatte Stangen anlegt, und auf denselben mit eröfneten Beinkleidern so lange auf und abrutscht, bis er einen Reiz zuwege gebracht hatte, der ihn dann sein Spiel nicht weiter fortsetzen ließ. Nach der Zeit (denn von ihm selbst habe ich den Vorfall) lernte er, was er thue, und wie ganz anders das Benehmen seines Vaters gewesen sey. Dieser Mensch ward in der Folge kein Selbstbeflecker. Er hielt selbst das Laster für thöricht und schädlich; aber – leider war er von dem Laster der Hurerei nicht zu retten!“

„Endlich kann auch der Schade, der durch unvorsichtige Auswahl der Bücher entsteht, die man der Jugend in die Hände giebt, hieher gezogen werden. Ist diese nicht gut vorbereitet, so kann manches sonst gute Buch ihr nachtheilig werden. Verzeihet mir, Schulmänner, daß ich in die Hörsäle mich wage, und stellenweise die Alten selbst anklage, daß auch sie Jünglinge auf die Bahn des Lasters führen. Ovid, Horaz, Virgil, (z. B. die zweite Ekloge) Platos Symposion, Sveton und mehrere Alte liefern Stellen, welche wahre Obscönitäten enthalten und durch den Schmuck der Rede doppelt gefährlich werden. So wenig

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_121.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)