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Zweiter Brief.

„Gott segne Sie, – – Mann! und noch lange genieße die Welt der Früchte ihres unermüdeten Fleißes! Ich habe zwar nicht die Ehre, Ihnen bekannt zu seyn; aber ich kenne und verehre Sie schon lange, und mit Nutzen und Seegen habe ich allezeit ihre – Schriften gelesen. Die Veranlassung zu dem gegenwärtigen Schreiben wird Sie befremden; aber ich habe das Zutrauen, daß Ihre – – Seele mir, als einem Unbekannten, Verzeihung und Nachsicht wird widerfahren lassen. Sie haben im Nahmen eines edlen Menschenfreundes eine Preisfrage ausgestellt; Sie fügen noch ein Ansehnliches zu jener Prämie hinzu. – – – Ach, – – Mann! thun sie doch, um Gottes Willen bitte ich Sie, thun Sie doch auch selbst ihr Möglichstes, um dieses Ungeheuer, das im Finstern schleicht, in seiner Wuth zu hemmen, und den fernern Ausbrüchen desselben Grenzen zu setzen! Gott, wo ist wol jetzt eine Schule zu finden, wo dieses schreckliche Uebel nicht seinen Wohnsitz aufgeschlagen hätte! Sonst keusche und tugendhafte Jünglinge, davon angesteckt, treiben dieses Laster so lange, bis sie nicht mehr zu retten sind, vielleicht, weil sie

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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_040.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)