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mit der Pariser Modification angefertigt sind, eine ausserordentliche Raum-Ausnutzung gestattet, wenn man auf Einschiebungen verzichtet, so werden die Werke in den Specialfächern chronologisch nach der Zeit ihres Zuganges angesetzt. Um das Zusammentreffen heterogener Werke zu vermeiden, ist die, im Vergleich zu der älteren Aufstellung der Hofbibliothek, grosse Zahl von 143 Abtheilungen eingeführt worden. Wo indessen Einschiebung aus wissenschaftlichen Gründen besonders rathsam ist, wird sie mit Hülfe diakritischer Buchstaben hinter der Nummer ausgeführt. Durch diese Aufstellungsmethode ist zugleich der zum Grossherzoglichen Hausfideicommiss gehörige Theil der Bibliothek von dem seit 1872 zufliessenden Staatseigenthum so weit geschieden, als es eine einheitliche Anordnung der Büchersammlung nach Wissenschaften nur immer gestattete.

Die Sammlung hat einen alphabetischen und einen systematischen Katalog, welch’ letzterer zugleich als Standortsverzeichniss dient. Beides sind Zettelkataloge. Da aber die Bibliothek allen Landesangehörigen nutzbar gemacht, und demzufolge die Kenntniss der vorhandenen Werke auch denjenigen vermittelt werden soll, welche nicht in der Lage sind, die Anstalt selbst zu besuchen, so wird der Druck eines Realkatalogs angestrebt.

Ueber den Umfang der Sammlung ist neuerdings eine statistische Aufnahme gemacht worden. Dieselbe soll die Grundlage für eine nunmehr eingerichtete stetige Zählung des Büchervorraths bilden. Dabei ist nicht, wie im Jahre 1872, die übliche bibliographische Zählung, welche in der Berechnung der „Bände“ das bibliographische Volumen allein, ohne Rücksicht auf das Einband-Volumen darstellt, zur Anwendung gekommen, sondern es sind vielmehr lediglich die „Bände“ im gewöhnlichen Sinne, d. h. Buchbinderbände, gezählt worden, so dass alles, was in einer Schale sich befindet, mit 1 angesetzt ist. Die bibliographische Zählung würde demnach eine grössere Summe ergeben haben; indessen ist die genaue Kenntniss der in einem Fach befindlichen Buchbinderbände von so grossem Nutzen für technische Fragen, wie Construction der Bücherschäfte, Auf- und Umstellung, Anfertigung der Signaturen, Reinigungsmassregeln, dass es rathsam erschien, die Zählung nach diesen Gesichtspunkten einzurichten.

Die folgenden Angaben entsprechen dem Stande vom 31. März 1875.

I. Gruppe:
A a–c[1] Encyclopädie 13208
B a–l Sprachwissenschaft 1542
C a–d Philosophie 2190
II. Gruppe:
D a–t Theologie 12453
Latus 29393

  1. Der grosse Buchstabe bezeichnet das Hauptfach, die kleinen bezeichnen dessen Unterabtheilungen.