Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 044.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und wird wegen ihres Trotzes begabt, daß stinkendes Rohr und Schilf auf ihrem Kopf wächst; und wenn sie eins ausreißt, wächst noch viel mehr. Nur Murmelthier kann den häßlichen Schmuck auf einen Tag und eine Nacht vertreiben, wenn es sie kämmt; das muß es nun immer thun. Hierauf folgt die weitere Geschichte des Murmelthiers, wozu wieder andere Märchen benutzt sind, es soll allzeit etwas gefährliches ausrichten, aber durch Hilfe seiner Zauberdinge vollbringt es alles glücklich. Wie man in Hessen sagt, wenn es schneit, „die Frau Holle macht ihr Bett“, so in Holstein „St. Petrus wettert sein Bett aus“ oder „die Engel pflücken Federn und Dunen“; s. Müllenhoff S. 583. Aus Schwaben bei Meier 77. Bei Kuhn Nr. 9. Aus Holstein bei Müllenhoff Nr. 31. 51. Eine Erzählung aus dem Elsaß in Stöbers Volksbuch S. 113. Norwegisch bei Asbjörnsen S. 86. Romanisch aus der Bukowina in Wolfs Zeitschrift für Mythologie 1, 42. Im Pentamerone die zwei Knaben (4, 7). Einige Ähnlichkeit hat das erste Märchen in der Braunschweiger Sammlung. Verwandt ist die stolze Föhre bei Ziska S. 38 und zwei serbische Märchen bei Wuk Nr. 34 und 36. Man vergleiche die Erzählungen von der Frau Holle in unsern deutschen Sagen Bd. 2 und Panzer zur deutschen Mythologie 1, 125. 190. Ueber das Nordische P. F. Müller Sagenbibl. 1, 274. 275.


25.
Die sieben Raben.

Aus den Maingegenden, doch ist der Eingang bis da, wo das Schwesterchen in die Welt zieht, aus einer Wiener Erzählung zugefügt: jene enthält nur kurz daß die drei Söhnlein (siebene sind es nach dieser) Sonntags während der Kirche Karten spielten und deshalb von ihrer Mutter verwünscht wurden, wie in einem Märchen bei E. M. Arndt sie deshalb zu Mäuschen werden (s. unten). Ähnlichkeit hat das Märchen von den sechs Schwänen (Nr. 49), in welches auch die östreichische Erzählung übergeht; die Raben sind jenen, als eine schwarze, unglücklichere Gestalt entgegengesetzt, auch in dem Märchen von den zwölf Brüdern (Nr. 9) kommen sie wie hier vor und das Ganze hat einige Ähnlichkeit. Von dem Glasberg kennen wir noch sonst aus dem Hanauischen eine Erzählung. Es war eine

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_044.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)