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ihn wieder ans Ufer fahren, wo er noch seine Rüstung fand.

Das Wunderkind zog darauf sieben Tage in der Wildniß weiter und sieben Nächte schlief es unter freiem Himmel, da erblickte es ein Schloß mit einem Stahlthor und einem mächtigen Schloß daran. Vorn aber ging ein schwarzer Stier mit funkelnden Augen und bewachte den Eingang. Reinald ging auf ihn los und gab ihm auf den Hals einen gewaltigen Streich aber der Hals war von Stahl und das Schwert zerbrach darauf, als wäre es Glas. Er wollte seine Lanze brauchen, aber die zerknickte wie ein Strohhalm und der Stier faßte ihn mit den Hörnern und warf ihn in die Luft, daß er auf den Aesten eines Baums hängen blieb. Da besann sich Reinald in der Noth auf die drei Bärenhaare, rieb sie in der Hand und in dem Augenblick kam ein Bär daher getrabt, kämpfte mit dem Stier und zerriß ihn. Aber aus dem Bauch des Stiers flog ein Entvogel in die Höhe und eilig weiter; da rieb Reinald die drei Adlerfedern, alsbald kam ein mächtiger Adler durch die Luft und verfolgte den Vogel, der gerade nach einem Weiher floh, schoß auf ihn herab, und zerfleischte ihn; aber Reinald hatte gesehen, wie er noch ein goldnes Ei hatte ins Wasser fallen lassen. Da rieb er die drei Fischschuppen in der Hand, gleich kam ein Wallfisch

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_380.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)