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Obst, Wein: Herz, was verlangst du? die Frau verwunderte sich und sprach: „sag mir doch Mann, woher kommt denn dieser Reichthum auf einmal?“ – „Das darf ich dir nicht sagen, denn wenn ich dirs sagte, so wäre unser Glück wieder dahin.“ Dadurch ward die Frau nur neugieriger gemacht, und fragte ihren Mann, und quälte ihn, und ließ ihm Tag und Nacht keine Ruhe, bis er es ihr endlich entdeckte, daß das alles von einem Goldfisch herkomme; kaum aber hatte er ausgesprochen, da war das Schloß und aller Reichthum verschwunden, und sie saßen wieder in der alten Fischerhutte.

Der Mann ging nun wieder seinem Gewerbe nach, und fischte, und fischte den Goldfisch zum zweitenmal heraus; er versprach gegen Freilassung ihm aufs neue das schöne Schloß und den Schrank voll Gesottenes und Gebratenes, doch unter der nämlichen Bedingung, daß er verschwiegen sey; der Mann hielt auch eine Zeit lang aus, endlich aber quälte ihn seine Frau so gewaltig, daß er ihr das Geheimniß offenbarte, und in dem Augenblick saßen sie auch wieder in ihrer schlechten Hütte. Der Mann ging zu fischen, und fischte das Goldfischgen zum drittenmal: „hör, sagte das, nimm mich nur mit nach Haus, und zerschneid mich dort in sechs Stücke; zwei gieb deiner Frau zu essen, zwei deinem Pferd, und zwei pflanz’ in

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_291.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)