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63.


Goldkinder.


Es war einmal ein armer Mann und eine arme Frau, die hatten weiter nichts als eine Hütte. Der Mann war ein Fischer, und wie er einmal am Wasser saß und sein Netz ausgeworfen hatte, da fing er einen goldenen Fisch. Der Fisch aber sprach: „wenn du mich wieder in das Wasser werfen willst, so soll deine Hütte in einen prächtigen Pallast verwandelt seyn, und in dem Pallast soll ein Schrank stehen, wenn du den aufschließst, ist Gesottenes und Gebratenes darin, so viel du nur wünschest, nur darfst du keinem Menschen auf der Welt sagen, von wem dein Glück kommt, sonst ist alles vorbei.“ Der Fischer warf den Goldfisch wieder ins Wasser, und wie er nach Haus kam, da stand ein großes Schloß, wo sonst seine Hütte gestanden hatte, und seine Frau saß mitten in einer prächtigen Stube. Dem Mann gefiel das wohl, er hätte aber auch gern etwas gegessen: „Frau, gieb mir doch etwas, sagte er, mich hungert so gewaltig.“ Die Frau aber antwortete: „ich habe nichts und kann in dem großen Schloß nichts finden.“ – „Geh nur dort über den Schrank,“ und wie die Frau den Schrank aufschloß, standen da Kuchen, Fleisch,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_290.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)