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haben, die verkauf mir doch.“ – „Du kannst sie kriegen, wenn du mir den Kasten giebst, worauf ich sitze.“ Der Mann wollte gleich, die Frau aber sagte: „nein, das geht nicht, der Kasten ist mir gar zu lieb, den geb ich nicht weg;“ der Mann aber sprach: „stell dich doch nicht so dumm, was nützt dir so ein alter Kasten;“ gab damit dem Bruder den Kasten für den Vogel.

Der Schneider nahm den Kasten auf einen Schubkarren, und fuhr ihn fort: unterwegs sprach er: „ich nehm den Kasten und werf ihn ins Wasser, ich nehm den Kasten und werf ihn ins Wasser!“ Endlich regte sich der Pfaff inwendig und sagte: „ihr wißt viel was in dem Kasten ist, laßt mich heraus, ich will euch 50 Thaler geben.“ – „Ja, dafür will ich es schon thun,“ ließ ihn heraus, und ging mit dem Gelde heim. Die Leute wunderten sich, wo er das viele Geld her habe, er aber sprach: „ich will euch sagen, die Felle stehen in so hohem Preis, da hab ich meine alte Kuh geschlachtet und fürs Fell so viel gelöst.“ Die Leute im Dorf wollten auch davon profitiren, waren her und schnitten allen ihren Ochsen, Kühen und Schafen die Hälse ab, und trugen die Felle in die Stadt, wofür sie aber blutwenig lösten, weil ihrer so viel auf einmal feilgeboten wurden. Da ärgerten sich die Bauern über den Schaden, und

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_282.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)