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„Ja, du bist jetzt der Herr,“ erwiderte Mareile. „Was Du aus ihr machst, das wird sie sein.“

„Froh sein, Schatz,“ mahnte Günther. Auf seinem Gesicht glänzte wieder zuversichtliche, eigensinnige Lebensfreude. „Wir müssen an unsere Feste glauben, wenn wir sie feiern wollen. Gott! wir wollen unsere Liebe schon herausputzen. Mit allem Schönen wollen wir sie füttern, nicht? Wir, zwei solche Prachtmenschen; kluge Köpfe mit Rosen umwunden; na, das soll eine Liebe werden!“

Mareile lächelte, lehnte ihren Kopf an Günthers Schulter und weinte. Er ließ sie weinen. Erst wenn ein Weib um seinetwillen geweint hatte, fühlte er es ganz als sein Eigentum. Rote Abendlichter hingen in den Zweigen. Lange Züge von Wildenten schwirrten pfeifend über den See. Am jenseitigen Ufer standen äsende Rehe, feine, rote Figürchen am schwarzen Wasser.

„Wir müssen heim,“ sagte Günther, „die andern warten.“

Mareile fuhr auf. „Die andern, die sind auch alle noch da – das Diner – und die Tanten – und – und …“

„Da sind sie,“ tröstete Günther, „aber weißt du, nur so ganz verschwommen. Wirklich sind eigentlich – nur du und ich.“


Am Ende des Lantinschen Parkes, dort, wo der Wildpark anfing, lag auf einer kleinen Insel des Teiches ein Pavillon, mit geschweiftem, chinesischem Dache. Die Leute nannten ihn die Türkenbude und erzählten sich seltsame Geschichten, die in alten Zeiten die Türkenbude mit angesehen haben sollte. Jetzt war der Raum verwahrlost. Die chinesische

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Eduard von Keyserling: Beate und Mareile. S. Fischer, Berlin [1903], Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Beate_und_Mareile.djvu/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)