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hinunter. Ein Beet voller Hyacintha candida lag da, sehr weiß in all den Schatten. Sie hörte Schritte auf dem Kies. Das war Günther, sie wußte es. Sie ging bis zu den Hyacintha candida; dort wartete sie.

„Warum gehn Sie allein fort?“ sagte Günther. „Sind Sie traurig?“

„Muß ich lustig sein?“ erwiderte Mareile. „Eine einsame Frau, die ihr Leben neu aufzubauen hat.“

„Unsinn,“ sagte Günther, und das klang gedrückt, zerstreut, als dächte er nicht an das, was er sagte. „Das klingt ja nach Literatur. Weiß Gott! mir ist nicht nach Literatur zumute. Da drinnen halt ich’s nicht aus. Die Mama übernahm meine Partie. Ihr Leben, Mareile? Toll geliebt werden müssen Sie, das ist’s.“ Er stieß das heftig hervor. Die Spannung in seinen Zügen löste sich in ein Lächeln. Das war es, was er gedankenvoll hergetragen, nun warf er es heraus, Mareile sah es seinen Händen an, wie er es ihr hinwarf. „Sie müssen toll geliebt werden. Da!“

Sie nickte freundlich. Wo diese Frau einer Männerleidenschaft begegnete, da fühlte sie festen Boden unter den Füßen. „Ja, das wäre gut,“ sagte sie einfach.

„Ach was! quälen Sie mich nicht, Mareile,“ brachte Günther ungeduldig heraus. „Natürlich quälen Sie mich. Sie müssen’s doch wissen, daß ich Sie toll liebe. So was sieht man doch, fühlt man doch.“

Mareile streckte die Arme aus, um beide Hände in die weißen Blumen zu stecken. „Wer sagt es Ihnen, daß ich das nicht gewußt?“

„Mein Gott, Mareile, und dann konnten Sie mich so

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Eduard von Keyserling: Beate und Mareile. S. Fischer, Berlin [1903], Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Beate_und_Mareile.djvu/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)