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Voltaire: Kandide. Erster Theil

sich recht in der Seele freuen, Los Padres, wenn sie hören, daß ’n Hauptmann zu ihnen stöst, der’s Bulgarische Manövriren versteht.

Am ersten Schlagbaume sagte Kakambo zur Schildwacht: Es wär’ ein Hauptmann da, der dem Herrn Kommandanten seine Aufwartung machen wollte. Sofort wird’s der Hauptwache gemeldet, und ein Paraguaischer Offizier bringt dem Kommandanten davon Rapport. Kandide und Kakambo werden entwafnet, und die beiden Andalusischen Gäule in Beschlag genommen.

Man führte sie durch zwei Reihen Soldaten; am Ende stand der Kommandant, ein dreiekkichtes Barett auf, den Rok zurükgeschlagen, den Degen an der Seite, das Sponton in der Hand. Er winkte, und sogleich umringten vierundzwanzig Soldaten die beiden Fremden. Ein Sergent sagte zu ihnen: Sie müssten sich gedulden: der Herr Kommandant könnte sie nicht sprechen, denn Ihro Hochehrwürden der Pater Provinzial erlaubte keinem Spanier anders als in seiner Gegenwart das Maul aufzuthun, und duldete ihn nicht länger im Lande, als höchstens drei Stunden.

Und wo sind Ihro Hochehrwürden? frug Kakambo. „Uf der Parade, Sie haben eben Ihre Messe gelesen. Vor drei Stunden können

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Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_075.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)