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Morgengesang.
(Die Melodie des Originals ist: „Aus meines Herzens Grunde.“)

 1.
Ich kann nicht g’nug Dank sagen,
O Gott vom Himmelreich,
So lang’ als ich muß liegen
Auf Erden in der Tief’,
Daß in vergang’ner Nacht
Du mein’n Leib, Seel’ und Leben
Und was du mir gegeben
So treulich hast bewacht.

 2.
Ich bitte dich, vor Allem
Vergieb mir doch mein’ Sünd’,
Die willens und unwillens
Mein’ Lebtag ich gethan.
Und heiß’ auch, daß an mich
Ja nicht ein Unglück komme,
Mir auch das Mein’ nicht nehme,
Daß ich mög’ danken dir.

 3.
Laß Morgens mich und Abends
Mein Denken richt’n dahin,
Daß ich mich hüt’ vor Sünde
Und allzeit setz’ mein’n Sinn
Auf dich, daß ich allje
Mög’ willig thun dein’n Willen,
Und du mich mögst und Alle
Behüten, Erd’ und Land. (?)

 4.
Laß nicht aufzieh’n und kommen
Feu’rwetter, Gräuelwind;
Das Uns’re laß nicht nehmen
Die Fluth, Sturm, Regenguß.
Behüt’ vor Krieg und Brand,
Vor Schelmen, Dieb’ und Heiden;
Erhalt’ ja Leut’ und Land:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_136.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)