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mir jetzt, daß der Bach oben eine Mühle treibe, und daß man nur selten Fremden, die man besonders ehren wolle, zu Gefallen, die Schleuse aufziehe.

Ob ich für diese prosaisch-verständige Erklärung gehörigst dankte, weiß ich nicht mehr.

Die Hauptsehenswürdigkeiten dieses Thales waren mir nun vorgeführt, und wir gingen den nämlichen Weg zurück, den wir gekommen waren. Auf dem freien Platze vor dem Forsthause führte man mich an einen Stein, und bat mich einige Augenblicke hier zu ruhen. Ein neuer Zauber war mir hier bereitet, anmuthig und sanft, im vollständigsten Kontrast mit jenem in Rübezahls schaurig-düstrer Höhle. Zwei Waldhörner ließen mit einer einfach klagenden Melodie sich hören, sie bliesen mehrere Takte, und machten dann an einer passenden Stelle eine Pause. Dreimal nach einander, laut und deutlich, das Letztemal wie in der zweiten Stimme accompagnirend, wiederholte die Stimme der Felsen die Melodie, ohne eine Note auszulassen. Es war wundervoll entzückend! Ein Wechselgesang zwischen den Waldhörnern und dem Echo entstand jetzt, von dem Worte keinen Begriff zu geben vermögen.

Zuletzt feuerten die Jäger noch einige Büchsenschüsse

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_126.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)