Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 103.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

daß er einst der Mann gewesen, der mit einem Blicke, einem Worte das ganze Haus in lautes, jubelndes Entzücken, von dessem Ausdruck die Wände erdröhnten, zu versetzen gewohnt gewesen, und daß jene Zeit nun auf immer dahin sei. Um so mehr verdroß mich die Gleichgültigkeit, durch welche das Publikum den würdigen Veteran niederbeugte.

Das übrige Personal der Oper war dieser würdig, die Decorationen sehr mittelmäßig, das Ganze über die Maßen langweilig, aber es freuete mich doch, den Mann gesehen zu haben, dessen Andenken in den Annalen der Schauspielkunst nicht so leicht untergehen wird, wenn er gleich nur in einem untergeordneten Fache glänzen konnte.




Indem wir am folgenden Tage Wien verließen, fuhren wir zur Taborlinie hinaus; die Donau ist hier fast eben so breit als bei Preßburg, aber bei Weitem nicht so tief, noch die Strömung so heftig und reißend. Eine lange, durchaus nicht schöne Brücke ließ uns gemächlich das andere Ufer des Stromes erreichen. Auf einer vom Regen verdorbenen, mit darüber hingeworfenen losen Kieselsteinen wieder ausgebesserten Chaussee fuhren wir, unbequem

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_103.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)