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erholen und hielt selbst auch im Anschluss an die für seine Waffenthaten Gott dargebrachten Dankopfer festliche Gelage ab. 445 Da traf die Meldung ein, dass es in Tiberias gähre, und Tarichää gar schon abgefallen sei, beides Städte, die dem Königreich des Agrippa zugetheilt waren. Einen Feldzug gegen diese Städte hielt Vespasian schon darum für angezeigt, weil es sein Kriegsplan war, die Juden zunächst auf allen Punkten des Landes zu unterwerfen. Er that es aber auch aus Rücksicht für Agrippa, in dessen Interesse er, schon aus Erkenntlichkeit für die gewährte Gastfreundschaft, die genannten Städte zur Vernunft bringen wollte. 446 Er schickte also seinen Sohn Titus mit dem Auftrage nach Cäsarea, das dort noch befindliche Militär nach Scythopolis, eine der größten Städte der Dekapolis und Nachbarstadt von Tiberias, zu führen. 447 Auch Vespasian selbst fand sich hier ein, um sich mit seinem Sohne nach dessen Rückkehr zu vereinigen. Darauf begann er mit drei Legionen seinen Vormarsch und ließ dreißig Stadien von Tiberias entfernt an einem für die Rebellen gut sichtbaren Standort, namens Sennabris, ein Lager aufschlagen. 448 Von hier sandte er dann den Decurio Valerianus mit fünfzig Reitern gegen die Stadt ab, um durch ihn den Bewohnern friedliche Vorschläge zu machen und sie zur Annahme einer Vereinbarung zu bewegen. Es war ihm nämlich zu Ohren gekommen, wie sehr sich das eigentliche Volk nach dem Frieden sehne, und dass es nur von einer kleinen Gegenpartei, die ihm den Krieg aufzwingen wolle, terrorisiert würde. 449 Valerianus ritt auf Tiberias zu, stieg aber, in die Nähe der Mauer gekommen, vom Pferde und ließ auch seine Begleiter absitzen, um nicht den Schein zu erwecken, als ob er bloß scharmuzieren wolle. Bevor es jedoch zum Reden kam, stürmten auch schon die handfesteren Rebellen mit geschwungenen Waffen auf sie heraus, 450 geführt von einem gewissen Jesus, einem Sohn des Saphatus, der das eigentliche Haupt der ganzen Aufrührerbande war. 451 Da Valerian in keinem Falle, selbst dann nicht, wenn der Sieg unzweifelhaft gewesen wäre, die Verantwortung auf sich nehmen wollte, gegen die Befehle des Feldherrn einen Zusammenstoß mit den Feinden herbeizuführen, und jetzt auch noch die Gefahr übersah, in der er mit seiner Handvoll unvorbereiteter Krieger einer solchen kampffertigen Uebermacht gegenüber schwebte, 452 so ergriff er, zumal unter dem Eindrucke der höchsten Ueberraschung, den die unerwartete Verwegenheit der Juden in ihm hervorgerufen, mit noch fünf anderen, wie sie standen, die Flucht, während ihre Pferde zurückblieben. Letztere wurden nun von den Leuten des Jesus mit einem Jubel in die Stadt hineingebracht, als wären sie den Römern im offenen Kampfe und nicht aus einem Hinterhalte weggenommen worden.

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/284&oldid=- (Version vom 20.2.2020)