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Musen. Die bekannten Gelehrten wurden schon gleich Anfangs von ihren Verhältnissen weggetrieben. Wir haben aber eigentlich nur an MÜLLER’N und HEINSE’N einen Verlust erlitten. Der übrige Tross von Brotstudenten, die sich auf den Kampfplätzen der Theologie und römischen Jurisprudenz herum trieben, ist leicht zu entbehren. Die schöne Aussicht in die Zukunft, wenn unsere kraftvolle Jugend, von der Freiheit genährt und erzogen, auftreten wird, muss uns für den Mangel der Gegenwart entschädigen. Es ist zu erwarten, dass nach der Wiederherstellung des Friedens diese Gegend der Sammelplatz von vielen in Deutschland privatisirenden Gelehrten wird, da man hier eine völlige Freiheit der Meinungen geniesst, und das Land überdiess durch seine Lage und Fruchtbarkeit anlockt. Dann wird die deutsche Literatur in Frankreich noch stärkern Eingang finden, als sie jetzt schon durch die Bemühungen der Bürger MILLIN, GUYTON, MORVEAU, CAMUS, MOREAU, GREGOIRE, CHENIER und FOURCROY gefunden hat. Es ist gar nicht zu erwarten, wie Einige zu voreilig geglaubt haben, dass die Regierung es darauf anlegen werde, nach und nach die diesseitigen Deutschen so mit den Franzosen zu amalgamiren, dass zwischen beiden kein Unterschied bleibt. Am allerwenigsten